St. Martins Fest

141110 martinsumzug 1"St. Martin ritt durch Schnee und Wind ..." brauchen die Kinder schon seit einigen Jahren nicht mehr singen. 'Frisch' ist es zwar meistens zu der Jahreszeit und es bläst oft ein kaltes Lüftchen vom Westerwald herunter, aber wer kann sich denn noch an einen Fackelzug im Schnee erinnern? In diesem Jahr war es windstill, so konnte das Martinsfeuer mit einer herrlichen hohen Flamme in die Dunkelheit leuchten.

Der Martinstag war nicht immer ein Freudentag. Die Pacht- und Zinszahlungen der Bauern an den Grundherrn waren fällig, was besonders in Jahren schlechter Ernten drückte. Der Lehnsherr aber musste seine Pächter, Halfen genannt, an diesem Abend beköstigen und mit Trank versorgen, 'bis nichts mehr reinging'.141110 martinsumzug 2

Bis heute geblieben ist der Martinsschmaus mit der Martinsgans für die, die es sich leisten können oder mit dem Martinslos eine gewonnen haben. Für alle übrigen wird im Rheinklängeheim Döppekooche bereitgehalten.

Die Kinder haben in der Schule gemeinsam Laternen gebastelt. Sie ziehen mit ihren Lichtern, mit Musik und Gesang, begleitet von dem römischen Reiter zu Pferd, vom Marktplatz an der Pfarrkirche und am Martinsbrunnen vorbei durch die Stadt zum Martinsfeuer, wo die begehrten Martinswecken verteilt werden.

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Der Verschönerungsverein ist im Martinsausschuss der Stadt vertreten, wo Organisation und Finanzierung vorbereitet werden. Zum Fackelzug wird bei der Aufstellung ordnend geholfen, an der Kirche, am Martinsbrunnen und im Stadtpark werden bengalische Leuchtfeuer entzündet und am Martinsfeuer die Wecken verteilt.